Gotthard


Die Gotthardsruine, eine gotische Pfeilerbasilika, steht auf einer Bergkuppe des nahegelegenen Gotthardsberges. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick in sieben Täler und die umliegenden Berge. Der „Gotthard“, einst Frankenberg, hat eine bewegte Geschichte. Er war zeitweise Raubritterburg und später Nonnenkloster.

Zum Schutz und zur Verwaltung des Klosters Amorbach setzte der Bischof von Würzburg Vögte ein, die auf dem Frankenberg oberhalb von Weilbach eine Burg hatten. 1138 wurde zu Ehren des hl. Godehard von Hildesheim eine Burgkapelle eingeweiht. 1168 bestätigete Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dem Reichstag in Würzburg der herzoglichen Rechte des Würzburger Bischofs und beschloss die Schleifung der Burg Frankenberg, da von ihr eine Bedrohung ausginge. Des Weiteren verfügte er, dass diese Bergkuppe niemals wieder befestigt werden dürfe. Nur die dem hl. Godehard geweihte Kapelle blieb erhalten. Sie wurde der Abtei Amorbach übereignet, die dort ein Nonnenkloster errichtete und den Berg fortan Gotthard nannte.

Neuer Vogt des Klosters von Amorbach wurde Ruprecht von Dürn, ein enger Gefolgsmann des Staufen-Kaisers. Als sein Enkel, Konrad von Dürn, 1236 das Zisterzienserinnenkloster Seligenthal gründen und 1244 die Nonnen vom Gotthardsberg dorthin umsiedeln ließ, um an alter Stelle erneut eine Befestigungsanlage zu errichten, geriet er in Konflikt mit Kaiser und Papst und musste die Benediktinerinnen wieder auf den Gotthardsberg zurückkehren lassen. Im 15. Jahrhundert verlor das Kloster immer mehr an Bedeutung und wurde 1439 schließlich aufgelöst. 1956 wurde die Ruine restauriert und erhilet ein Dach, um den Bau vor weitrem Verfall zu schützen.

Der zwischen 2022 und 2024 geschaffene Archäopark Gotthard bietet heute einen tieferen Einblick in die Geschichte der Ruine. Die auf dem Gotthard aufgestellten Informationstafeln können auch unter diesem Link beim Archäologischen Spessart Projekt (ASP) angesehen werden. Den berühmten Sieben-Täler-Blick können Sie HIER digital erleben.